Markierungsversuch mit Uranin und Eosin als Tracer

Aufgabenstellung

Die Stadtgemeinde XY besitzt eine Reihe von Quellfassungen deren Einzugsgebiet auf landwirtschaftlich genutzten Gebiet liegt. Da es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Bakterieneinträge gab, mussten einige Quellfassungen vom Versorgungsnetz genommen werden.

Um eine Datengrundlage zur Neubeurteilung von Schutz- und Schongebieten zu gewinnen, wurde von der Behörde ein Färbeversuch mit 2 unterschiedlichen Tracerstoffen in Auftrag gegeben. Mittels dieser Methode sollte eine Aussage über die Zuström-Mechanismen zu den Fassungsanlagen gewonnen werden. Die Einspeisung der beiden Farbstoffe (Tracer) erfolge an zwei unterschiedlichen Positionen in etwa 0,5 m tiefen Schürfgruben, wobei jeweils mit ca. 1.000 l Wasser nachgespült wurde. Die Ergebnisse des Färbeversuches bzw. dessen Interpretation soll eine Entscheidungsgrundlage liefern, inwieweit die Erhaltung der Quellen in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen möglich ist. Das Tracer-Monitoring wurde mit mehreren 2-Kanal Lichtleiter-Fluorometern, des Typs LLF-M durchgeführt, die an unterschiedlichen Quellfassungen positioniert waren. Pro Messgerät wurde je ein Messkanal inkl. Messsonde für Uranin bzw. Eosin verwendet.

Ergebnis

Wie aus der Graphik ersichtlich ist, zeigen sich Durchgänge beider Tracer an unterschiedlichen Messstellen fast zeitgleich mit einer Verschiebung von wenigen Stunden. Die Einbringung der Tracerstoffe erfolgte an der Oberfläche in ca. 0,5 – 1 m tiefen Schürfgruben. Der Farbstofftransporte aus der ungesättigten Zone in den Grundwasserkörper erfolgte ausschließlich als Folge starker Niederschlagsereignisse. Nach einem erfolgten Farbstoffdurchgang wird bei einem entsprechend ausgiebigen Niederschlagsereignis neuerlich Farbstoff mobilisiert und es erfolgt ein neuerlicher Durchgang.

Schlussfolgerung

Unabhängig vom Zeitpunkt organischer Düngung erfolgt ein Eintrag von Bakterien ins Grundwasser dann, wenn ein entsprechendes Niederschlagsereignis nach dem Ausbringen des Düngers und vor dem Abbau der Bakterien im Boden stattfindet. Die erforderliche Quantität des Niederschlages kann mit mind. 10 – 15 mm Tagesniederschlag angegeben werden. Somit ist der Eintrag von Bakterien in die Fassungsanlagen unabhängig vom genauen Zeitpunkt der organischen Düngung als niederschlagsabhängiges Ereignis zu betrachten.